Trance-Hypnose nach Milton Erickson

17.07.2021

Im Trancezustand durchgeführte Psychotechniken steigern ihre Wirksamkeit um ein Vielfaches, da in einem solchen Zustand die kontrollierende Rolle des Bewusstseins, die Hemmung oder gar Blockierung des Prozesses hervorruft, abklingt.

Erickson Hypnose ist eine kommunikative Zusammenarbeit zwischen einem Psychologen und einem Klienten. Dabei hilft der Psychologe dem Klienten, in eine hypnotische Trance einzutreten und diesen Zustand zu nutzen, um an Veränderungen zu arbeiten. In einem Zustand tiefer Entspannung tritt die Kontrolle durch das Bewusstsein des Klienten weitgehend in den Hintergrund und öffnet so den Zugang zu unbewussten Prozessen. Gleichzeitig hat der Kunde die volle Kontrolle darüber, welche Ideen, die der Psychologe vorschlägt, er akzeptiert und wie er sie verwendet.

Nach der Sitzung findet eine Diskussion und Analyse der während der Hypnosesitzung gewonnenen Symbole, Assoziationen und Bilder mit dem Klienten statt. Dieser Teil der Technik trägt zum Verständnis unbewusster Prozesse bei und damit zur Fähigkeit, die Problemfelder- und Themen des Klienten zu erkennen und diese direkt abzuarbeiten.

In welchen Situationen wird Trance-Hypnose eingesetzt:

- Unsicherheit, Unruhe, Ängste
- Schmerz
- Gewichtseinstellung
- Bestimmung erkennen
- Reinigung des Unterbewusstseins
- Rauchen, Essgewohnheiten
- Psychische Abhängigkeiten
- Stress, Anspannung, Burnout, Überarbeitung 
- Andere Situationen auf Anfrage


Kontraindikationen für Hypnose

Unter den Verboten für die Durchführung von Hypnose fallen alle Erkrankungen des Gehirns, insbesondere psychische Störungen: paranoide und paranoidale Syndrome, Schizophrenie, manisch-depressive Psychosen u.a. Dies ist auf signifikante Störungen des Denkens, insbesondere des assoziativen Denkens, bei solchen Patienten zurückzuführen. Hypnose kann eine Verschlechterung des Zustandes auslösen aufgrund der Unfähigkeit dieser Patienten zur Reassoziierung (einer Form produktiver Hirntätigkeit).

Epilepsie und andere zwanghafte Zustände sind Kontraindikationen für hypnotische Beeinflussung. Zwanghafte Zustände beziehen sich auf die Neigung zu hysterischen Reaktionen in Form von Krampfanfällen, unkontrollierbarem Weinen oder Lachen. Während der Einführung in den hypnotischen Trancezustand sind solche Anfälle aufgrund psychotraumatischer Erfahrungen möglich.

Alle Arten von Entwicklungsverzögerungen im mentalen Bereich (Intelligenzstörungen) sind ebenfalls Kontraindikationen für die Anwendung von Hypnose. Solche Krankheiten verhindern die Etablierung eines vertrauensvollen Kontakts (Rapport) während der Hypnotherapie.

Die Einnahme von psychotropen Medikamenten (Neuroleptika, Antidepressiva, Beruhigungsmitteln und Tranquilizern) ist ebenfalls eine Kontraindikation für Hypnose, da sie nicht nur die Einführung des Patienten in den hypnotischen Trancezustand behindern, sondern auch die tiefgreifende Arbeit an dem Problem ausschließen.

Bei einem Zustand von Alkohol- oder Drogenrausch ist es verboten, den Patienten in einen hypnotischen Trancezustand zu versetzen. Obwohl solche Patienten leicht in Trance versetzt werden können, ist es schwer, sie aufgrund der Unvorhersehbarkeit der Folgen der Hypnose zu kontrollieren.

Hypnose darf nicht bei schwangeren Frauen angewendet werden, insbesondere im ersten Trimester. Das Erleben verschiedener negativer Emotionen während einer Sitzung kann eine Fehlgeburtsgefahr mit sich bringen.

Auch eine Intoxikation und hohe Körpertemperatur, jegliche akute somatische Erkrankungen und ein Zustand nervöser Übererregung sind Gründe, Hypnose zu unterlassen.

Wenn die Entscheidung zur Teilnahme an einer Hypnosetherapie getroffen wurde, vertrauen Sie Ihrem Spezialisten und verschweigen Sie ihm keine Informationen über Ihre Gesundheit, damit er überprüfen kann, ob Kontraindikationen für Hypnose vorliegen. Dies hat direkten Einfluss auf das Ergebnis der Hypnotherapie.


Milton Hyland Erickson (* 5. Dezember 1901 in Aurum (White Pine County), Nevada; † 25. März 1980 in Phoenix, Arizona) war ein amerikanischer Psychiater, Psychologe und Psychotherapeut, der die moderne Hypnose und Hypnotherapie maßgeblich prägte und ihren Einsatz in der Psychotherapie förderte (Wikipedia).